Schutzpatronen der Braukunst

Schon in der Antike, sogar bei den Ägyptern, gab es Götter und Beschützer des beliebten Gerstensafts sowie seiner Meister, der Brauer. So finden sich auch später im Christentum bis heute Schutzpatrone für die Brauzunft.

St. Florian (4. Mai)

Florian wurde in der Nähe von Wien geboren, war römischer Offizier und Christ. Im Zuge von Christenverfolgung wurde er verhaftet, gefoltert und schließlich am 4. Mai 304 mit einem Stein um den Hals in die Enns gestürzt.
Weil er im Wasser starb, hängen seine Patronate mehr oder weniger mit diesem Element zusammen. Daher schützt er vor Gefahren durch Feuer und Wasser und ist somit auch Schutzpatron der Bierbrauer. In vielen Brauerwappen ist er mit einem Wasserkübel zu sehen.

St. Augustinus (28. August)

Augustinus war ein bedeutender abendländischer Kirchenvater und theologischer Philosoph der Kirche – ein afrikanischer Römer mit umfassender Bildung und heftigem Temperament.
Schutzheiliger der Bierbrauer wurde er, weil in vielen Klöstern des Augustinerordens Bier hergestellt wurde; noch heute gibt es zahlreiche Augustiner-Biere.

St. Bonifatius (5. Juni)

Der „Apostel der Deutschen“ wurde 673 in England geboren. Im Jahre 723 wurde er Bischof und bald darauf Erzbischof für das deutsche Missionsgebiet. Am 5. Juni 754 wurde er von einer Horde Westfriesen erschlagen.
Warum er zum Patron der Bierbrauer und Schneider wurde, ist heute unbekannt. Als Benediktinermönch gründete er Klöster, in denen später dann auch gebraut wurde, worin vielleicht der Grund liegen mag, dass er schließlich Patron der Brauer wurde.

Gambrinus

Gambrinus ist ein legendärer König, der als Erfinder des Bierbrauens galt. Er ist jedoch nicht Schutzheiliger der Brauer.
Die früheste Erwähnung ist auf einen deutschen Dichter zurückzuführen, der 1543 schrieb, dass „Gambrivius“ die Kunst der Brauerei von Isis, der altägyptischen Göttin der Mutterschaft und Fruchtbarkeit, erlernt habe. Er verwechselte Gambrivius mit seinem – ebenfalls fiktiven – Vater König Marsus.

Der Name Gambrinus – erstmals 1574 in den Niederlanden belegt – dürfte auf einem Druckfehler beruhen. „Gambrivius“ wurde vom Namen der „Gambrivii“ (= Germanenstamm) abgeleitet.

Aufgrund seiner Popularität finden sich der Name „Gambrinus“ auch heute noch in Brauerei- oder Biernamen wieder.