Gärkeller
Ist das Würzekochen abgeschlossen und die letzte Rast gehalten, die der Ausscheidung des Heißtrubes dient, wird die noch heiße Würze in Richtung Gärkeller gepumpt. Dabei passiert sie den Plattenkühler, in dem sie – je nach Biersorte – auf 6 bis 15°C abgekühlt wird. Dies ist deshalb erforderlich, da die Hefen – bei Weizen obergärige, beim Hellen untergärige Hefe – die hohen Temperaturen nicht überleben würden.
Abgekühlt und belüftet gelangt die Würze in den Gärbottich, wo ihr nun die jeweilige Hefe zugesetzt wird. Die Enzyme der Hefe bauen den im Sudhaus aus dem Malz gewonnenen Zucker zu Alkohol und Kohlendioxid ab. Je nach Biersorte dauert die nun einsetzende Hauptgärung zwischen 3 (Weizen) und 8 Tagen (Helles).
Untergärige Hefe
Untergärige Hefe ist die moderne Form der Bierhefe für Helles und Pilsner. Nach der Fermentation sinkt die Hefe auf den Boden des Gärgefäßes, daher ihr Name.
Untergärige Hefe benötigt im Gegensatz zu obergäriger Hefe eine niedrige Raumtemperatur (zwischen 4 und 9°C) für die Gärung.
Aufgrund dessen können sich beim Brauen weniger Pilze und Mikroben bilden, so dass sich untergärig gebrautes Bier gegenüber obergärigem durch eine höhere Haltbarkeit auszeichnet.
Außerdem benötigt das untergärige Brauen eine längere Gär- und Lagerzeit.
Obergärige Hefe
Obergärige Hefe ist eine ältere Form der Bierhefe. Sie bildet Kolonien, wodurch die Hefe nach der Fermentation oben auf dem Jungbier schwimmt.
Obergärige Hefe benötigt beim Brauen höhere Umgebungstemperaturen (15-20°C) als untergärige und ist daher anfälliger für Verunreinigungen mit Fremdpilzen und Bakterien.
Die Vergärung verläuft jedoch dafür wesentlich schneller und war auch möglich, als noch keine modernen Kühltechniken existierten.
Typische obergärige Biere sind Kölsch, Alt und Weizenbier.